Demokratie ist anstrengend. Das ist kein Fehler. Das ist der Punkt

Ich habe einen seltsamen japanischen Film gesehen:
„What if Shogun Ieyasu Tokugawa was to become the Prime Minister?“

Eine Pandemie tötet den Premierminister. Japan aktiviert einen Notfallplan und holt die einflussreichsten Gestalten der Geschichte als Hologramme zurück.

Der Film war nicht besonders gut. Aber er brachte mich zum Nachdenken.

Plötzlich regieren:
→ Ein Militärstratege aus dem 16. Jahrhundert
→ Eine Dichterin aus dem Jahr 1000
→ Ein buddhistischer Prinz
→ Visionäre aus vergangenen Epochen

Ich musste an unsere Demokratie denken.

Nicht, weil sie tot wäre, sondern weil wir manchmal so tun, als ließe sie sich ersetzen.
Durch Algorithmen.
Durch die perfekte App.

Als wäre Demokratie ein Problem mit technischer Lösung, nicht ein Versprechen, das jeden Tag neu eingelöst werden muss.

Die Hologramm-Politiker waren unbestechlich, unparteiisch, frei von Eigeninteresse. Sie dachten in Jahrhunderten. Sie mussten niemandem gefallen. Aber genau das machte sie gefährlich: Sie waren das Gegenteil von Demokratie.

Demokratie ist das Eingeständnis, dass Menschen fehlbar sind und dass das gut so ist.

Weil nur dann Macht begrenzt werden kann.
Weil nur dann Kontrolle möglich bleibt.

Die Sehnsucht nach dem perfekten Herrscher ist uralt. Sie führt zu Technokratie, zu Expertenregierung, zu Systemen ohne Widerspruch.
Aber nie zu Demokratie.

Im Film scheitert die Hologramm-Regierung.
Nicht an der Technik.
Sie scheiterte daran, dass Macht ohne Widerspruch immer korrumpiert.

Demokratie schützt nicht vor Fehlern.
Sie schützt vor Macht ohne Kontrolle.

Ideen für
eine bessere
Zukunft

Michael Okada

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