Niemand ist neidisch. Wir gönnen jedem seinen Verdienst.
Aber wie viel Verdienst ist tatsächlich verdient?

Laut einer Studie von Equilar haben die Vergütungspakete für amerikanische CEOs im Jahr 2023 einen Rekordwert erreicht. Die Chefs der 100 umsatzstärksten US-Unternehmen erhielten im Durchschnitt 23,7 Millionen Dollar – ein Anstieg von 11,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Aber was bedeutet Verdienst wirklich? Um dies zu beantworten, lohnt es sich, einen Blick in die Geschichte zu werfen, insbesondere auf Furuta Oribe, einen hochgestellten japanischen Fürsten und bedeutenden Teemeister des 16. Jahrhunderts.

Obwohl er als Fürst Zugang zu großem Reichtum und Luxus hatte, zog er es vor, ein einfaches Leben zu führen, das im Einklang mit den Prinzipien der Teezeremonie stand.

Diese Entscheidung zeigt eine tiefe Wertschätzung für die immateriellen Aspekte des Lebens. Oribes Philosophie, Verdienst jenseits materiellen Reichtums zu definieren, steht in starkem Kontrast zu den heutigen Praktiken, in denen der monetäre Erfolg oft als höchster Maßstab für Verdienst und soziale Anerkennung angesehen wird.

Die materielle Bescheidenheit, die Oribe verkörperte, förderte eine Atmosphäre der Gleichheit und des Respekts, unabhängig vom sozialen Status der Teilnehmer.

Besonders bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass Boeing-CEO David Calhoun, dessen Unternehmen 2023 einen Verlust von 4,3 Milliarden Dollar verzeichnete, dennoch ein Vergütungspaket von rund 21 Millionen Dollar erhielt. Die Frage, die wir uns stellen müssen, ist: Warum wird solch ein enormer Bonus vergeben, wenn der Erfolg des Unternehmens ausbleibt?

Während Oribe Bescheidenheit und den gemeinsamen Erfolg betonte, erleben wir in der modernen Geschäftswelt oft das Gegenteil. Unternehmenserfolg und Vergütung scheinen zunehmend entkoppelt zu sein.

Hinzu kommt: Es braucht mehr als nur eine einzelne Person, um ein Unternehmen erfolgreich zu führen, und mehr als nur einen Teemeister, um die vollständige Schönheit der Teezeremonie zu erleben.

Es ist das gemeinsame Streben und die kollektive Anstrengung, die den wahren Wert ausmachen. Vielleicht sollten wir uns fragen:

Wenn der wahre Verdienst aus dem Wir entsteht, wie viel Verdienst verdient das Ich dann tatsächlich?