Seien wir ehrlich

Jeder von uns mag es, zu gewinnen.

Und wenn es dazu noch eine Trophäe gibt? Umso besser, oder?

Shōgun, die großartige TV-Serie von 2024, gewann 18 Emmys bei den 76. Primetime Emmy Awards. Die meistausgezeichnete Einzelstaffel aller Zeiten.

Beeindruckend? Absolut.
Wichtig? Sicher.
Der einzige Maßstab für Arbeit? Keineswegs.

Denn während wir die Gewinner feiern, passiert etwas anderes.
Etwas Wichtigeres.

Der Krankenpfleger, der einem verängstigten Patienten die Hand hält. Die Lehrerin, die zum hundertsten Mal erklärt, wie Bruchrechnung funktioniert, weil sie weiß, dass dieses eine Kind es diesmal verstehen wird (Danke Frau Deniz für Ihre Geduld). Der Manager, der sein Meeting verschiebt, um Zeit für das zu haben, was wirklich zählt: Ein Gespräch mit einem frustriertem Teammitglied.

Keine Trophäen dafür.
Keine Zeitungsartikel.
Keine viral gehenden Twitter-Threads.

Wir haben uns in eine seltsame Ecke manövriert. Eine Ecke, in der nur das zählt, was messbar ist, was sich in Likes ausdrücken lässt, was sich gut in einer PowerPoint-Präsentation macht.

Aber die wichtigste Arbeit?
Die wichtigste Arbeit versteckt sich. Sie flüstert, während andere schreien. Sie erscheint jeden Tag, während andere auf ihren großen Moment warten. Sie macht weiter, auch wenn niemand zuschaut.

Das ist das Paradoxe an wirklich bedeutungsvoller Arbeit: Je wichtiger sie ist, desto weniger wahrscheinlich ist es, dass sie eine Trophäe bekommt.

Die Frage ist also nicht: „Wie können wir mehr Auszeichnungen gewinnen?“
Die Frage ist: „Machen wir Arbeit, die zählt?“ „Berühren wir Leben?“ „Schaffen wir etwas, das bleibt?“

Ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten: Aber die meisten von uns werden nie einen Emmy gewinnen. Oder einen Oscar. Oder den Nobelpreis.

Aber jeder von uns hat die Chance, jeden Tag bedeutungsvolle Arbeit zu leisten.
Klein. Konstant. Konsequent.

Das ist der echte Gewinn.

Und das Beste daran? Sie können heute damit anfangen. Jetzt sofort. Ohne Erlaubnis. Ohne Publikum. Einfach, weil es wichtig ist.

Denn am Ende des Tages sind es nicht die Trophäen, die zählen. Es sind die Leben, die wir berührt haben. Die Unterschiede, die wir gemacht haben. Die Menschen, denen wir geholfen haben.

Das ist der wahre Applaus. Auch wenn ihn niemand hört.

P.S. Nur um etwaige Missverständnisse auszuschließen: Shōgun ist wirklich sehenswert.

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