1960er Jahre.
Deutsche Frau soll japanischen Mann heiraten.
Seinen Namen annehmen.
Ihre Identität aufgeben.
Die Rolle spielen.
Sie sagte: Nein.
Der Preis war ihr zu hoch.
60 Jahre später sehe ich dasselbe Muster:
Nur dass diesmal eine Frau „Ja“ sagt.
Sanae Takaichi wurde zur Vorsitzenden der regierenden LDP gewählt und ist damit Japans designierte erste Premierministerin.
Erzkonservativ.
Will verheirateten Frauen verbieten, ihren Geburtsnamen zu behalten.
Härter als die Männer.
Sie sagte: Ja.
Sie zahlte den Preis.
Und jetzt hoffen wir, sie ändert das System von innen.
Meine Mutter veränderte das System nicht von innen.
Sie weigerte sich, hineinzugehen.
60 Jahre später stellt sich dieselbe Frage:
Was verändert ein System?
Die erste Frau, die hineingeht?
Oder die Frauen, die draußen bleiben?
Ich weiß es nicht.
Aber ich weiß das:
Solange das System Opfer verlangt, ist das System falsch.