„Mama, ich hab nichts anzuziehen!“


Jeden Morgen dasselbe Theater.
Die Siebenjährige steht vor dem vollen Kleiderschrank.
Nichts passt. Nichts ist richtig.

Zu spät zur Schule, gestresste Eltern, genervtes Kind.
Regelmäßig scheitern ganze Familien an Kleiderschränken.

In Japan gehen Millionen Kinder zur Schule.
In identischen Uniformen.
Kein Drama. Keine Diskussion.

Bei uns? Undenkbar.
Warum eigentlich?

Wir lehnen Uniformen ab.
Automatisch. Historisch.
Uniform bedeutet für uns Gleichschaltung.
Nie wieder.
Nachvollziehbar.

Die Uniform schafft aber auch Zugehörigkeit.
Kein Wettkampf am Kleiderschrank der Eltern.
Keine Ablenkung.

Die Kinder lernen früh: Du bist Teil eines Ganzen.
Und gleichzeitig: Du bist nur Teil eines Ganzen.

Die Uniform nimmt Druck und erzeugt ihn.
Schafft Gemeinschaft und begrenzt sie.

Bei uns: Individualität um jeden Preis.
Manchmal Ellbogen statt Miteinander.

Haben wir etwas verloren?
Die Fähigkeit, Teil von etwas zu sein, ohne uns dabei zu verlieren?

Oder ist unsere Vorsicht genau richtig, weil wir wissen, wohin blinde Anpassung führt?

Uniformen sind weder Lösung noch Bedrohung.
Aber vielleicht ein Spiegel.

Einer, der zeigt: Wir tragen unsere Konzepte von Freiheit wie eine Rüstung.
So schwer, dass wir uns darin kaum noch bewegen können.

Was sehen Sie, wenn Sie eine Schuluniform sehen?
Unterdrückung? Oder Entlastung?

Ideen für
eine bessere
Zukunft

Michael Okada

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