Der Mythos vom alten weißen Mann


Social Media liebt es. Das Thema?
Der alte weiße Mann. Eine Welle. Sofort tausend Likes.
Zwei Lager. Viel Lärm.

Wie passt das aber zu unserem Gerede von Diversität und Inklusion?
Wir tun so, als wären wir offen und sortieren gleichzeitig ganze Jahrgänge aus.

In Japan würden sie das nicht verstehen.

Dort gibt es das Senpai-Kouhai-System.
Der Erfahrene lehrt den Jüngeren. Nicht wegen des Alters, sondern wegen der Kompetenz.

Es geht um Respekt für den Weg, den jemand gegangen ist.

Dort ehrt man Erfahrung. Hier archiviert man sie.

Ironie des Ganzen? Selbst wenn wir die Alten rauswerfen, sind die jungen Lösungen nicht automatisch besser.
Manchmal sogar schlimmer.

Ein Beispiel: Meine Nichten landeten in hippen Startups mit jungen Gründern. Was sie fanden: Ausbeutung statt Mentoring. Toxische Atmosphären statt Lernkultur.
Profitgier im Hoodie-Look.

Japan ist nicht perfekt. Bürokratie und rigide Strukturen erschweren Innovation. Aber sie werfen ihre Weisen nicht weg.

Wir predigen Diversität und exkludieren ganze Generationen.
Das ist selektive Toleranz.

Das Senpai-System zeigt: Es geht nicht um das Alter.
Es geht um den Beitrag, nicht um die Biografie.

Wir reißen Mauern ein und bauen neue.
Nur eben andere.

Ideen für
eine bessere
Zukunft

Michael Okada

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