Mein japanischer Freund zog mich sanft zurück in den Sitz.
Der Film war zu Ende. Der Abspann lief, aber niemand ging.
Niemand flüsterte. Niemand checkte sein Handy. Alle blieben. Bis zum letzten Namen.
Zuerst dachte ich: Was für eine seltsame Zeitverschwendung.
Dann begriff ich: Es war keine Zeitverschwendung. Es war Respekt.
Nicht für die Stars, deren Namen wir kennen. Sondern für die Hunderten, deren Namen wir nie aussprechen werden. Es war ein stiller Moment. Und ich verstand.
Wie oft fordern wir Anerkennung? Für unsere Arbeit. Unsere Zeit. Unsere Expertise. Und wie oft geben wir sie, auch wenn es uns nichts bringt? Wie oft bleiben wir, wenn alle gehen?
Respekt ist keine Transaktion. Kein Deal. Kein „Ich, wenn du auch“.
Er beginnt da, wo es nichts zu bekommen gibt und wir trotzdem geben.
Bleiben Sie also das nächste Mal einfach sitzen.
Im Kino. Im Gespräch. Im Moment. Nicht, weil es höflich ist. Sondern weil es Haltung ist.