Kyoto. Ein Café ohne Schild. Wer es finden sollte, fand es trotzdem.
Holzbalken, die Jahrzehnte alt waren.
Tee, der wie pure Meditation schmeckte.
Ein alter Mann, der jede Tasse so zelebrierte, als wäre es sein Lebenswerk.
Mein erster Impuls: Instagram. Natürlich.
„Authentisches Japan!“ Reichweite sicher.
Aber er wollte keine.
„Bitte, nicht“, sagte er sanft. „Keine Fotos. Kein Internet.“
Er wollte nicht gefunden werden.
Und ich dachte sofort daran, wie sehr ich gefunden werden will.
Mehr Reichweite. Mehr Sichtbarkeit. Mehr Follower.
Er aber wählte anders.
Tiefe statt Breite. Qualität statt Quantität.
Für die, die den Moment suchten. Nicht das Foto davon.
Denn für ihn zählte nicht das Mehr, sondern das Richtige.
Denn er hatte genug.
Wir optimieren für den Algorithmus.
Er tat einfach, was für ihn Sinn ergab.
Reichweite ist nicht das Problem.
Aber unser Fokus darauf ist es.
Zeit dass wir aufhören, ständig an der Verpackung zu feilen, und endlich über den Inhalt sprechen.
Für die, die wirklich zuhören.
Das ist genug.
P.S. Das Café existiert immer noch. Du wirst es nicht googeln können. Und ich werde es auch nicht verraten.