Wann haben wir entschieden, dass Oma nicht mehr arbeiten darf?


Du kennst diese Geschichten. Jeder kennt sie.

Die Großmutter, die denselben Satz dreimal wiederholt.
Der Vater, der vergisst, wie der Enkel heißt.
Die Nachbarin, die sich im eigenen Viertel verirrt.

Und dann? Dann verschwinden sie aus dem Leben.

In Japan startete 2017 ein Experiment, das eine freche Frage stellte:
Warum eigentlich?

Das „Restaurant of Mistaken Orders“ beschäftigt in Pop-up-Events Menschen mit Demenz als Servicekräfte.

Manchmal kam das falsche Gericht.
Manchmal dauerte es länger.
Und die Gäste? Sie feierten es.

Und hier in Deutschland? Wir reden über Inklusion.
Wir lieben das Wort. Aber wenn es den Alltag stört, dann bauen wir Mauern.

Wir sagen: „Zu ihrem eigenen Schutz.“
Aber seien wir ehrlich. Wir meinen: „Zu unserem eigenen Komfort.“

Jeder Vierte von uns wird Demenz erleben.
Selbst oder in der Familie.
Das ist keine Randgruppe. Das sind wir.
Unsere Eltern. Vielleicht wir selbst.

Natürlich können sie arbeiten. Wir wollen es nur nicht.

Und das Projekt zog Kreise.
Heute gibt es ähnliche Cafés in Südkorea, Australien und monatlich im Tokioter Vorort Sengawa. Weil es zeigt, dass Inklusion kein Programm ist.
Es ist Haltung.

Eine inklusive Arbeitswelt?
Die beginnt, wenn wir aufhören, zu sortieren.

Vielleicht mit einem Praktikum. Als Versuch.

Die Frage ist: Trauen wir uns?

Ideen für
eine bessere
Zukunft

Michael Okada

Tickets kaufen